Wer sind typische Klienten einer Karriereberatung?

Angefangen vom jungen Berufsstarter eines Callcenters über die vor dem Abschluss stehende Studentin bis hin zum berufserfahrenen Juristen oder der arbeitslosen promovierten Chemikerin – den meisten ist gemein, dass sie über ein relativ geringes Einkommen verfügen und/oder in Ihrem Leben schon so vieles probiert haben und weiterhin auf der Suche sind. Hier einige Beispiele:

Ein junger Mitarbeiter (26 Jahre) eines Callcenters für die Hotline eines Mobilfunkanbieters verdiente wenig, hatte ständig wechselnde Schichten und fühlte sich permanent gestresst. Weiterbildungsangebote (Abendschule/Kurse) waren wegen der Schichtarbeit nicht möglich. Aus der Potenzialanalyse ergab sich, dass er Führungsqualitäten besitzt, die er sich selbst nicht unbedingt zugetraut hätte. Die umfangreichen Anpassungen seiner Bewerbungsunterlagen brachten ihm bereits im ersten Schritt sehr schnell die Teamleiterrolle in einem anderen Callcenter ein, wodurch gleichzeitig die Möglichkeit bestand, ein Abendgymnasium zu besuchen.

Ein selbstständiger Rechtsanwalt mit einem zu geringen und wechselhaften Einkommen suchte vor allem Kontinuität auf der Einnahmenseite. Seine langjährigen Bemühungen, eine feste Anstellung in einem Unternehmen zu bekommen, waren bisher fehlgeschlagen. Hier lag der Ansatz darin, zum einen bei der Suche über den verdeckten Stellenmarkt zu gehen sowie zum anderen die Bewerbungsunterlagen homogen und authentisch aufzubereiten, sodass aus diesen für den Leser schon ein wenig der Charakter der Person ersichtlich wurde.

Eine promovierte Biologin (31 Jahre), die schon seit über zwei Jahren an einer Autobahnraststätte jobbte, weil sie keine adäquate Stelle in Ihrem Fach fand, hatte fast alle Hoffnungen auf ihre berufliche Entwicklung verloren. Unsere Analyse ergab sehr schnell, dass in ihrem Auftreten, ihrem gesamten Verhalten, selbst in ihren Bewerbungsunterlagen wenig Selbstbewusstsein existierte. Zwei Wege wurden in der Strategie favorisiert: die Möglichkeit, in den Schuldienst zu gehen einerseits, andererseits die Aufnahmeprüfung bei der Bundeswehr für eine Offizierslaufbahn zu absolvieren. Inzwischen hat sie sich als Major für 8 Jahre verpflichtet.

Eine Hotelfachangestellte aus Osteuropa (48 Jahre) stand nach einer Zusatzausbildung ohne Job da und hatte vorher sehr oft die Stelle gewechselt. Die Lösung war klar: die Branche war genau die richtige, nur ihre Unterlagen gaben zu wenig Aufschluss darüber, welche Fähigkeiten sie besaß. Gleichzeitig wurde im Bewerbungstraining darauf geachtet, dass sie ihre Fähigkeiten auch selbstbewusst präsentierte. Die Bewerbungen im verdeckten Stellenmarkt taten ein Übriges, sodass sie sehr schnell eine neue Anstellung als Führungskraft in einem der besseren Hotels der Stadt erhielt.